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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 22

1913 - [s.l.] : Hirt
Il Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 6. Armin. /f uieii Zu der Zeit, da in Bethlehem der Heiland geboren wurde, wanderte Vn9h>m. au Deutschlands dunkeln Wldern ein junger Frstensohn, Armin ge-heien, nach dem sonnigen Italien, nach Rom, der glnzenden Haupt-stadt der damals bekannten Welt. Er kannte nur die strohgedeckten Bauernhuser, die aus Balken gefgten Edelsitze seiner Heimat. Hier sah er mit Staunen die am Tiberflusse sich weit ausdehnende Stadt mit ihren Marmorpalsten, ihren prchtigen Tempeln, ihren groartigen Bdern, den Zirkus, so groß, da in ihm sein ganzes Volk Platz gehabt htte. Verwundert schaute er in das Gewhl der Volksmenge, die sich aus drei Erdteilen hier zusammengefunden hatte, um Geld zu verdienen, oder um gleich ihm die groe Stadt kennen zu lernen. Viele aber waren von den kriegsgewaltigen Rmern als Sklaven hierhergebracht und da-durch unfreiwillig Bewohner der Hauptstadt geworden. Die grte Bewunderung aber erregte in ihm der Anblick der ge-panzerten rmischen Soldaten, ihr gleichmiges Marschieren, die Schnellig-fett, mit der ein jeder, gehorsam dem Worte des Fhrers, seinen Platz fand, die Gewandtheit in der Fhrung der Waffen, die Geschicklichkeit, mit der sie ein festes Lager bauten. Da war alles anders als bei seinen tapferen Landsleuten, die, schlechter bewaffnet, zwar Wunden und Tod nicht scheuten, aber sich ungern dem Zwange des Befehles fgten. Armin als In dieses Heer trat er ein. Seine Gewandtheit, seine Tapferkeit fiel Soldat, den rmischen Offizieren auf. Goldene Ehrenketten wurden ihm zuteil; er, der germanische Hnptlingssohn, erhielt die Wrde eines rmischen Ritters. Aber ein Rmer wurde er darum nicht; er sehnte sich nach Deutschlands Eichenwldern, nach den Jagden auf Bren und Auerochsen, nach dem Leben unter seinen Volksgenossen. Fremde Sprache tnte hier an sein Ohr; die Lebensweise erschien ihm weichlich. [I So kehrte er in seine Heimat, ins Cheruskerland zurck, klger ge-wovoen, vertraut mit dem Treiben der Welt, dem Wesen und den Heeres-A^einrichtungen der Rmer; aber sein Herz war deutsch geblieben. Armin \ trber als die andern Edeln des Volkes erkannte er die Gefahr, Nomerfcuid. -V ' t _ die der^ Freiheit Germaniens von den Romern drohte. Schon war das

2. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 62

1908 -
— 62 — Statt fanben, nach dem ©üben geführt, um nach den reichen Provinzen 411 Sizilien und Afrika hinüberzugehn. Da ereilte ihn plötzlich der Tod (411). ©eine Goten bereiteten ihm eine großartige Bestattung.*) Nach einigen Jahren toanbten sich die Westgoten nach dem südlichen Gallien, wo sie enblich toieber seßhaft mürben. Dort entstaub im Einvei> stäubnis mit dem römischen Kaiser das Westgotische Reich mit der Haupt-419 stabt Tolosa (419). In unaufhörlichen Kämpfen, zuerst für den Kaiser, dann gegen den Kaiser, behüte es sich über Sübgallien und ganz Spanien aus und bestaub fast brei Jahrhnnberte lang, bis es durch die Araber, die von Afrika aus die Straße von Gibraltar überschritten hatten, besiegt und 711 ausgelöst würde (711). Xi. Attila. Der Stoß, welcher durch den Einbruch der Hunnen auf die Germanen ausgeübt worben war, hatte nicht nur die Goten getroffen, fonbern viel weiter gewirkt. Ungeheure Scharen, aus den verschiebensten Völkern gemischt, waren in Italien eingebrochen, aber bort von Stilicho vernichtet worben! Freilich hatte er dazu die Legionen aus Britannien und vom Rheine heranziehen müssen. So war die Grenze entblößt worben, und sofort hatten sich die Völker, die ihr entlang faßen, auf die schutzlosen Gebiete geworfen. Die Frauken besetzten Rorbgallien, die Burgunben zogen in die heutige Pfalz ein und machten Worms zu ihrer Königsstabt; die Alemannen nahmen sich den Elsaß (= Alemannensitz) und die Schweiz; kurze Zeit bctrauf ging auch Britannien an die Sachsen verloren. Einzelne ostgermanische Völker, unter ihnen die Vanbalen, welche bisher am Riesengebirge gewohnt hatten, brachen gewaltsam nach Westen hinburch und gelangten bis nach Spanien; später gingen die Vanbalen, von den Westgoten vertrieben, nach Afrika hinüber und grünbeten bort ein großes Reich mit der Hauptstabt Karthago. Die Hunnen selbst waren nur bis nach Ungarn vorgebrungen; die großen Ebenen bieses Laubes behagten ihnen besonbers, benit sie waren ein Reitervolk; hier ließen sie sich nieber. In Körperbau und Lebensweise stachen sie sehr von den Germanen ab. Sie waren von kleinem, gebrungenem Wüchse, hatten braungelbe Hautsarbe, einen bicken Kopf mit häßlichen Zügen und struppigem Haar; den Bartwuchs unterbrückten sie, inbem sie schon den Kinbern Kinn und Wangen zerschnitten. Sie lebten vom Fleische ihrer Herben, das sie oft roh verschlangen, nachbem sie es unter dem Sattel mürbe geritten hatten. Ihr ganzes Leben verbrachten sie auf ihren kleinen ausbauenden Pferben, auf benen sie sogar schliefen, wenn es not tat. Für seßhaftes Leben, für Ackerbau und friebliche Künste hatten sie keinen Sinn; wenn sie Wohnungen bauten, so waren es nur Hütten aus Holz und Flecht- *) Vgl. Döbelner Lesebuch Ii, S. 263.

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 40

1898 -
— 40 — unterdessen geschehen ist. — Die Österreicher sind nach Schlesien und Sachsen vorgerückt. Darum eilt Friedrich dahin zurück. Ja; er war jetzt voll Siegeszuversicht und glaubte den Feinden solche Furcht eingeflößt zu haben, daß sie ihn unter keinen Umständen angreifen würden. — Übermut thut selten gut. Die Österreicher unter Daun hatten ein festes Lager auf den Höhen bei_ Bautzen bezogen, Friedrich lagerte sich bei dem Dorfe Hochkirch unweit davon so sorglos, daß einer seiner Generale zu ihm sagte: „Wenn die Österreicher uns hier in Ruhe lassen, so verdienen sie gehängt zu werden". Friedrich erwiderte witzig: .Ich hoffe, sie fürchten uns mehr als den Galgen". Ihr könnt vermuten, was geschah. — Die Österreicher überfallen die Preußen. Ja und noch dazu in der Nacht. — Die Preußen werden durch die Schüsse aus dem Schlafe geweckt, halbangekleidet ergreifen sie die Waffen und stürzen aus den Zelten. Es entsteht ein furchtbares Drängen und Kampfgewühl in der Dunkelheit. Dazu wird Hochkirch in Brand geschossen, und die Flammen beleuchten in grausiger Weise das furchtbare Schauspiel. Ihr könnt euch denken, was geschieht. — Die Preußen müssen weichen, das Lager mit allen Vorräten fällt den Österreichern in die Hände. Doch wagte es Daun nicht, die Preußen zu verfolgen, und der siegreiche Überfall hat ihm wenig genützt. Zusammenfassende Erzählung. Überschrift: Der Überfall bei Hochkirch. Bisher war eine Hoffnung der Verbündeten, die sie von Anfang an gehegt hatten, nicht in Erfüllung gegangen. — Vereint anzugreifen und so die Preußen sicher zu vernichten. Das Jahr 1759 brachte die Erfüllung dieser Hoffnung für die beiden gefährlichsten Gegner Friedrichs — die Österreicher und Russen. Es gelang, einem österreichischen Heere unter General Laudon, dem besten General der Kaiserin Maria Theresia, sich bei Frankfurt an der Oder mit den Russen zu vereinigen. Friedrich eilte herbei, und es kam zur Schlacht bei Kunersdorf, in der er völliq geschlagen wurde. Die preußische Armee ergoß sich in wilder Flucht, an einen geordneten Rückzug wie bei Kolm und Hochkirch war nicht zu denken. Friedrich war in Verzweiflung, er hatte sogar Selbstmordgedanken. Was fürchtet er ? — Die Russen und Österreicher würden nach Berlin vorrücken. Aber das geschah nicht. General Laudon drängte zwar die Russen zum Vormarsch, aber der russische Anführer, der nach der Schlacht gesagt hatte: „Noch ein solcher Sieg und ich werde die Botschaft allein mit dem Stab in der Hand nach Petersburg bringen müssen", war entschlossen, nichts mehr zu wagen. — Friedrich wurde gerettet, weil die Feinde durch die Schlacht bei Kunersdorf selbst große Verluste erlitten hatten, weil zwischen dem österreichischen und russischen Feldherrn keine Einigkeit bestand und weil auch der geschlagene Preußenkönig noch die größte Furcht einflößte.

4. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 117

1898 -
— 117 — schieren, ehe Napoleon sein neues Heer nach Deutschland führen kann Dre andern deutschen (Rheinbund-) Staaten werden sich anschließen und die ersten Schlachten werden etwa am Rhein geschlagen werden. Aber die Entscheidungsschlacht war bei Leipzig? — Da wird die Sache doch anders verlaufen sein. Aber Bundesgenossen der Russen und Preußen habt ihr noch kennen gelernt. — Die Österreicher und Schweden. Es entstehen zwei Fragen: 1. Wie kommt es, daß die Entscheidungsschlacht in der Mitte Deutschlands stattfindet? 2. Wie entsteht das Bündnis mit Österreich und Schweden? Vermutungen hierüber. Ii.a. Der König von Preußen drängte die Russen zum Vormarsch, aber wohl streiften die Kosaken durch Deutschland, die russische Haupt, macht blieb unthätig in Polen stehen. — Das russische Heer war durch den letzten Feldzug ebenfalls aufs äußerste erschöpft und mußte sich erst erholen, neue Mannschaften sammeln rc. So gewann Napoleon Zeit mit seinem in gewohnter größter Schnelligkeit neu gebildeten Heere nach Deutschland zu marschieren. Das erste Zusammentreffen wurde mit höchster Spannung erwartet. — Die Verbündeten, vor allem die Preußen, hofften in ihrer Begeisterung nach all den ungeheuren Anstrengungen sicher auf Sieg -Napoleon vertraute auf die Überlegenheit seiner Feldherrnkunst. Da wo 1632 schon eine Schlacht geschlagen worden war, kam es zum ersten Zusammentreffen: — bei Lützen. Die Schlacht wird nach dem Dorfe Groß-Görschen, unweit Lützen, genannt. Vor allem die Preußen kämpften mit größter Tapferkeit, aber der rususche Feldherr war Napoleon nicht gewachsen. — Die Verbündeten werden geschlagen. Wenigstens müssen sie sich zurückziehen. — Da werden die Verbündeten wohl den Mut verloren haben. Aber eins tröstete. — Die bewiesene Tapferkeit und der Umstand, daß das verbündete Heer nicht vernichtet worden war, wie das preußische Heer bei ^ena. (Auch hatten die Franzosen keine Gefangenen gemacht und keine Geschütze erobert, wohl aber trotz des Rückzugs die Verbündeten.) ^ ^ 53autzen an der Spree — kommt es zur zweiten Speichern Erfolg. — Die Verbündeten müssen sich nach echtesten zurückziehen, doch waren den Franzofen wieder keine Gefangenen und kerne Geschütze in die Hände gefallen. Aber trotz dieser tröstenden Thatsachen ergab sich für Preußen und Jiuifen doch etne bittere Erkenntnis. — Daß sie allein Napoleon nicht beilegen würden, daß sie noch andere Bundesgenossen brauchten, um den gewaltigen Mann niederzuwerfen. Vor allem hofften sie auf den Beitritt Österreichs. Zusammenfassung: Großgörschen und Bautzen.

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 177

1898 -
— 177 — Trotzdem machen jetzt die Pariser Ausfälle — in der Hoffnung auf das Heranrücken der Ersatzheere. So besonders im Dezember bei Villiers und Champigny nach Süden zu, — in derselben Zeit, als bei Orleans gefochten wurde, denn die Franznsen hatten sich verständigt und wollten sich gegenseitig unterstützen (Luftballons, Brieftauben!). An beiden Orten siegten die Deutschen. Ebenso wurden die Belagerten im Januar beim Mont Valerien zurückgeschlagen, — als sie nach Westen durchbrechen wollten dem bei Le Mans kämpfenden Heere entgegen. Die Austäfle waren zurückgeschlagen, die Ersatzheere vernichtet, — da endlich werden sich die Pariser dazu bequemt haben, die Stadt dem Sieger zu übergeben. Sie hätten sich vielleicht noch nicht dazu entschlossen, wenn sich nicht etwa seit Ansang des neuen Jahres jeder Pariser in steter Angst um sein Leben befunden hätte. — Paris wurde beschossen. (Die Verzögerung der Beschießung erklärt sich durch die Schwierigkeit, die großen Belagerungsgeschütze mit allem Nötigen herbeizuschaffen: der Zustand der Wege, Mangel an Pferden :c.) Den schlimmsten Feind aber, der damals den Parisern drohte, habt ihr noch nicht genannt. — Den Hunger; vor ihm gab es schließlich kein Entrinnen. Paris kapitulierte am 28. Januar, seine Forts werden von den Deutschen besetzt, — nun konnte es sich verproviantieren. Zusammenfassung: Paris ergiebt sich. Zugleich war ein Waffenstillstand geschlossen worden, damit in Frankreich eine Nationalversammlung gewählt werden könne. — Mit ihr sollte über den Frieden verhandelt werden, denn die Regierung der Nationalverteidigung hatte sich ja selbst eingesetzt, war also keine rechtmäßige Gewalt, mit der man unterhandeln konnte. Die Wahlen fanden statt, und die Volksvertreter versammelten sich in Bordeaux. — Niedergeschlagenheit, Erregung; die vernünftige Erwägung siegt aber, daß jeder Widerstand nutzlos sei. Zuerst wählte die Nationalversammlung ein Oberhaupt für die Republik Frankreich. — Jules Favre, Gambetta. Keinen von beiden (Gambetta wollte nichts von Frieden hören), sondern Thiers. Er reiste nun mit Jules Favre nach Versailles, um den Frieden abzuschließen. Ihr kennt die Friedensbedingungen. — Elsaß-Lothringen (genauere Bestimmungen, z. B. über Belfort, nach der Karte), 5 Milliarden Francs Kriegskosten; auch sollten deutsche Truppen in Paris ihren Einzug halten. Am 1. März zogen die Deutschen in Paris ein. An demselben Tag wurde der Vorfrieden von der Nationalversammlung angenommen. — Der endgültige Friede wurde in Frankfurt a. M. am 10. Mai von Bismarck und Jules Favre unterzeichnet. Staude u. Göpfert, Präparationen. Band V. 12

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 178

1898 -
— 178 — Zusammenfassung: Der Friede. Zusammenfassung des ganzen Abschnitts. Ii b. Vertiefende Betrachtung. 1. In der Verkündigung der französischen Republik heißt es: die Revolution ist geschehen im Namen des Rechts. — Eine Revolution kann nie im Namen des Rechts geschehen, sie ist stets ein Unrecht. Sie kann höchstens entschuldigt und erklärlich gefunden werden. Die Pariser hatten damals am allerwenigsten ein Recht, Napoleon zu beseitigen. Sie gerade hatten stürmisch zum Krieg getrieben, und wäre Napoleon als Sieger zurückgekommen, so hätten sie ihn mit Jubel begrüßt. Die Pariser urteilen nach dem Erfolg und denken gar nicht daran, daß sie ihrem Herrscher gerade im Unglück die Treue bewahren müssen. 2. Die Regierung der Nationalverteidigung will keinen Zoll des Landes, keinen Stein einer Festung abtreten. — Das war gewiß sehr patriotisch gedacht, und die Leute, die nach den großen Niederlagen ihr Vaterland verteidigen wollen, sind tapfere und thatkräftige Leute gewesen. Auch ist zu bewundern, wie sich ganz Frankreich jenen Männern, die ohne irgend welche Ermächtigung einfach die Gewalt übernommen hatten, unterordnet, den Blick nur gerichtet auf das Eine: Frankreich muß befreit werden. Es ist der Glaube an die siegreiche Widerstandsfähigkeit des Volkes, wenn es einmütig zusammenhält, zu bewundern, wie er die Regierenden, vor allem Gambetta, und die Regierten beseelt; man meinte, Frankreich dürfe, könne und werde nicht unterliegen. Und die gewaltige Kraftentfaltung! In etwa einem Vierteljahr Heere von zusammen ungefähr 600 000 Mann mit allem Kriegsbedarf! Diese ungeheure Arbeitsleistung in dieser kurzen Zeit! (Ausführung: Organisation rc.) Es fehlte nur eins: die klare, kalte, vernünftige Auffassung der Dinge, wie sie lagen. Mit Gefühlen und Hoffnungen an und für sich, seien sie noch so patriotisch, kann nichts erreicht werden, sondern nur mit klarer, verständiger Erwägung und entsprechendem Handeln. Hätte die französische Regierung dem Verstand, anstatt dem Gefühl den Vorrang gegeben, so hätte sie sich sagen müssen, daß die deutschen Heere, die soeben die geübten französischen Feldtruppen so vollständig geschlagen hatten, unmöglich von neugebildeten, ungeschulten Armeen überwunden werden könnten, daß also mit aller Kraftanstrengung der Krieg nur in die Länge gezogen, nicht aber zu Gunsten Frankreichs entschieden werden könne. Sie hätten sich sagen müssen, daß ein baldiger Friede in doppelter Hinsicht das beste wäre: einmal wurde Frankreich von seinen Feinden befreit und vor weiteren Heimsuchungen bewahrt, ferner mußte der Friede, je früher er geschlossen wurde, um so milder ausfallen. Die französische Regierung handelt also unklug, und da sie den Blick nur auf einen Punkt richtet und alles andere darüber außer acht läßt, leidenschaftlich und leichtsinnig. Und dieser Leichtsinn ist um so verwerflicher, als die Regierung sich selbst eingesetzt hatte.

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 26

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
26 mehren einzelnen Ländern. An der Baffingsbai liegt Grön- land, an dessen Küsten viele Seehunde und Wallfische gefangen werden. Labrador und Neuwaies liegen an der Hudscnsbai; hier wohnen die rohen Eskimos. Am Lorenzstrome ist Canada mir den größten Seen des Erdbodens und der Hauptstadt Omer beck. Auf der großen Insel Newfoundland find wenige Ber wohner, doch treiben die Engländer und Franzosen an der Küste starken Fischfang. Grönland wird auch das dänische, Labra- dor, Neuwales, Canada und Newfoundland mit einigen andern Landern und Inseln das brirrische Nordamerika genannt. Die vereinigten Staaten haben in Nordamerika die größte Wichr tigkeic erhalten. Die Städte Washington, Boston, Neu-Pork, Philadelphia, Baltimore sind Hauptstädte der vereinigten Staa- ten. Florida ist noch wenig angebaut. Mexiko, mir der Stadt gleiches Namens, machte schon zur Zeit der Entdeckung ein großes Reich aus. Südamerika enthalt: 1) Columbien, mit der Hauptstadt Sante Fe de Bogota und der Stadt Quito, in deren Nähe der Chimborasso liegt. 2) Peru, mit der Haupt- stadt Lima. 3) Chili, mit der Hauptstadt St. Jago. 4) Die la Plata-Länder, deren Einwohner sich durch ihre Größe und Stärke auszeichnen, mir der Hauptstadt Buenos -Ayres. 6) Par raguay, mit vielen katholischen Missions-Plätzen. 6) Das Kö- nigreich Brasilien, mit der Hauptstadt Rio Ianairo. 7) Pa- tagonien, die südlichste Spitze von Amerika, dessen Einwohner ebenfalls groß und stark sind. 8) Das Feuerland, durch die magcllanische Straße von dem übrigen Amerika getrennt, wo die häßlichen und ungebildeten Pescheräs wohnen. 73. Australien besteht aus lauter Inseln. Die Größe dieses 5ten Erdtheils wird auf 200,000 Q. M. mit 2 Mill. Einwohnern geschäht. Die Insel Neuholland kann als das feste Land von Australien betrachtet werden. Dieser Erdtheil ist noch wenig bekannt. Das Thierreich hat man an Säugethieren nicht reich gefunden, desto reicher aber an Fischen und Vögeln. Auch das Pflanzenreich ist üppig. Der Brotfruchtbaum und die Kor kospalme gehören zu den nützlichsten Gewächsen. Die Einwoh- ner treiben wenig Ackerbau, sondern nähren sich größtentheils von der Jagd, Fischerei und andern rohen Naturprodukten. Ihre Hautfarbe ist schwarz, gelbbraun und weißlich. So roh, wie ihre Sitten, so erbärmlich ist ihre Religion. Auf mehren Inseln waren Menschenopfer in Gebrauch, und das Fleisch der Feinde war ihnen eine liebliche Speise. Doch hat das Evan- gelium auch hier sich herrliche Siege erfochten. Auf dem van

8. Real-Buch für Volksschulen - S. 38

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
38 stehen; dies beweisen die angestellten Versuche mit der Luft- pumpe, und die tägliche Erfahrung bestätigt es. 19. Die atmosphärische Luft ist indeß von sehr verschie- dener Beschaffenheit und besteht aus mehren Luftarten, die man auch Gasarten nennt. Die Hauptbestandtheile der atmo- sphärischen Luft sind: Lebenslust (Sauerstoffgas) und Stickluft (Stickgas). — Ist die Stickluft nicht mit Lebenslust vermischt, so ist sie zum Leben untauglich. Zn tiefen Brunnen, Kellern, Todtengewölben, lange verschlossenen Zimmern entwickelt sich viel Stickluft, und es ist daher gefährlich, sich ohne Vorsicht an solche Oerter zu begeben, und manche Menschen, welche aus Unwissenheit sich ohne Vorsicht an solche Oerter begaben, muß- ten dies mit ihrem Leben bezahlen. Auch viele brennende Ker- zen, Kohlendampf, Wasserdünste von frischer Wäsche und der Dunst frischgeweißter Wände, Krankenstuben und der Aufent- halt vieler Menschen im engen, eingeschlossenen Raum entwickeln zum Leben untaugliche Luft. Wenn ein Licht an einem Orte nicht brennen will, so ist dies ein Beweis von verdorbener Luft. Salpeter und Braunstein auf Kohlen geworfen, verbessern die Luft. Besonders entwickelt das Sonnenlicht aus den Pflanzen eine Menge Lebenslust, aber des Nachts entwickelt sich aus den Pflanzen, und besonders aus den Blumen, Stickluft, daher müssen die Blumen des Nachts aus den Schlafstuben entfernt werden. Es giebt auch Luftarten, die leichter sind, als die ge- wöhnliche Luft, und zu diesen gehört vornehmlich die brennbare Luft, die in Morästen sich findet und auf mehrfache Art durch Kunst zu erlangen ist. Ein Ball von dichter, leichter Materie, meistens von Papier oder Taft, der, mit solcher leichten Luft angefüllt, sich in die Höhe hebt, heißt Luftballon. Die Gebrüder Montgolfier erfanden ihn im 18ten Jahrhundert. Man ver- sprach sich von ihm große Vortheile im Kriege zur Beobachtung der Feinde, er hat aber noch wenig geleistet, weil man ihn nicht nach Gefallen lenken kann. C. V o m Wasser. 20. Außer vielen andern Dünsten befinden sich in der Atmosphäre auch wässerige, welche nach ihrer verschiedenen Er- scheinung verschiedene Benennungen erhalten. Sie heißen Ne- bel, wenn sie sich sichtbar in der untern Luft zeigen. — Wer- den die Nebel von der Wärme der Sonne aufgelös't, so daß sie sich in die höhere Luftgegend erheben, so bilden sie Wolken. Wenn die Dünste, die als Wolken in der Luft schweben, in v

9. Real-Buch für Volksschulen - S. 71

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
71 Vom Mineralreich. 1. Das Mineralreich begreift die unorganisirten oder alle solche Körper in sich, die von Außen durch Einsetzung gleichar- tiger oder verwandter Theile wachsen, aber kein Leben und keine Empfindung haben. Alle Mineralien lassen sich unter 4 Klas- sen bringen, als: Erden und Steine, Salze, brennbare Mine- ralien und Metalle. Die Steine sind von den Erden nur dadurch verschieden, daß ihre Theile sich mehr verhärtet haben und weit fester zu- sammenhängen. Ist eine Erdart von allen fremden Theilen frei, so nennen wir sie reine Erde. Die bemerkenswerthesten reinen Erden sind : Kalkerde, Thon - oder Alaunerde, Kieselerde, Schwererde und Bitter- oder Talkerde. 2. Die Steine, welche größtentheils aus Kalkerde beste- hen, sind: der gemeine Kalkstein, der gebrannt und darauf mit Wasser gelöscht, von vielen Handwerkern und in der Medicin gebraucht wird; der Marmor, welcher zu Statuen und vielen an- dern Dingen gebraucht wird. Die Schönheit des Marmors hängt von der Härte, Feinheit und Politur ab, die er annimmt. Die Kreide har ihren Namen von der Insel Kreta. Man findet sie häufig in Dänemark, wo sie vorzüglich zum Malen und Schreiben gebraucht wird. Wenn der Gips, welcher gebrannt zur Verfertigung von Böden, Statuen, Gipsbildern u. s. w. gebraucht wird, an den dünnen Ecken durchsichtig und von vielen feinen Theilen zusammengesetzt ist, so wird er Alabaster genannt. 3. Die Thonerde wird mit großem Nutzen von Töpfern und Ziegelbrennern gebraucht. Zu dieser Erdart gehören auch die Porcellanerde und der Pfeifenthon. Der Schiefer und der Wetzstein sind von großem Nutzen und bestehen größtentheils aus Thonerde. * 4. Die Kieselerde braucht man zur Vermischung des Thons auf Ziegeleien, zum Schmelzen des Glases und zum Bestreuen des Fußbodens. Sie ist ein Hauptbestandtheil des Sandes und der Feuersteine und wird auch in mehren Edelsteinen gefunden. Ver- mischt man die Kieselerde mit Laugensalzen, so bereitet man Glas daraus; diese Erdart liefert viele Steine. Die Sand- steine werden zu Mühlen- und Schleifsteinen gebraucht. Der Bergkrystall ist durchsichtig und von sechseckiger Gestalt; man findet ihn in andern Steinen, gewöhnlich in Quarz, welcher auch eine Art Bergkrystall ist. Die kleineren Krystalle werden auch wol böhmische Steine oder unachte Diamanten genannt.

10. Real-Buch für Volksschulen - S. 73

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
73 setzte Salze. Zu den einfachen gehören die Sauren und Lau- gensalze. Die Säuren bringen auf der Zunge einen sauern Ge- schmack hervor und färben den blauen Saft der Pflanzen roth. Man findet sie theils für sich allein, theils mit andern Körpern vermischt, in Mineralien, Pflanzen und Thieren. Die Laugen- salze verwandeln die blaue Farbe der Pflanzen in eine grüne. Man gewinnt sie aus Pflanzen, Mineralien und aus verfaul- ten, thierischen Körpern. Sie haben ihren Namen daher, daß man sie durch Auslaugen gewisser Pflanzen erhält, z. B. die Pottasche, die aus der Asche verschiedener Holzarten, vorzüglich der Eiche, Buche und Erle gewonnen wird. Wenn die Laugensalze mit Fettigkeiten verbunden werden, so entstehen Seifen daraus. Verbinden wir Säuren und Laugensalze mit einander, so ent- stehen zusammengesetzte Salze; dazu gehört unser bekanntes Kü- chen- oder Kochsalz. Es ist entweder Quell-, Stein- oder Meersalz. Glaubersalz findet sich in verschiedenen Quellen und besteht aus Laugensalz und Vitriolsäure. Der Salpeter entsteht aus der Verbindung der Salpetersäure und Laugensalz. Auf heißen Kohlen entzündet er sich schnell mit einem starken Geräusch, weshalb er zur Verfertigung des Schießpulvers benutzt wird. 9. Brennbare Mineralien sind solche, die sich leicht ent- zünden lassen und mit einer Flamme fortbrennen. Es lassen sich von diesen Mineralien keine im Wasser auflösen, wol aber einige in Oel. Wir führen von den vielen brennbaren Mineralien nur an: Schwefel, Bernstein, Naphta, Steinkoh- len und Reißblei. Der Schwefel besteht aus einem brennbaren Stoffe und der Vitriolsäure und wird in der Erde theils mit andern Mineralien vermischt, theils unvermischt gefunden. Der Bernstein läßt sich drechseln und zu allerlei Sachen verarbeiten und giebt ein schönes Räucherpulver. Naphta, ein Oel, wel- ches, sobald man Feuer dazu bringt, sich schon in einiger Ent- fernung anzündet, quillt in Persien aus der Erde. Asphalt ist ein unserm Pech ähnliches Harz, das theils in Gebirgen, theils in Seen, besonders im todten Meer sich findet, das daher auch Asphaltsee heißt. Torf und Steinkohlen entstehen durch ein öliges, harziges Wesen, welches Erde und Steine durchdringt. Das Reißblei gräbt man aus der Erde und wird besonders zu Bleistift gebraucht, indem man es mit einer feinen Säge in dünne Stäbchen zerschneidet und diese dann mit Holz einfaßt. 10. Die Metalle sind die schwersten unter allen Kör- pern ; sie haben einen eigenthümlichen Glanz, lassen sich im Feuer schmelzen und sind im Wasser unauflösbar. Man findet
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